Das ist Straßgräbchen
Seit 2007 gehört die bis dahin selbständige Gemeinde Straßgräbchen zur Stadt Bernsdorf.
Der Ortsteil zählt 661 Einwohner l(Stand 2016).
Traditionen werden in Straßgräbchen geliebt und gelebt. Dafür sorgt u. a. der Heimat- und Feuerwehr-Förderverein e. V., dem 85 Mitglieder angehören. Feste wie das Weihnachtsbaumverbrennen zu Beginn des Jahres, das Maibaumstellen und Hexenfeuer am 30. April und das Orts- Kinder-, Sport- und Erntedankfest, kurz OKSE genannt, immer am zweiten Wochenende im September sind zu beliebten und etablierten Höhepunkten im Jahr geworden.
Der hiesige Sportverein zählt 272 Mitglieder, Tendenz steigend. Angeboten werden zahlreiche Sportarten, wie Fußball (Jugend, Frauen, Männer), Volleyball, Geräteturnen für Kinder und Jugendliche, Tischtennis, eine allgemeine Sportgruppe mit Kita-Sport und Bowling, zwei Frauen Gymnastikgruppen und eine Gruppe Gymnastik für Senioren.
Die Freiwillige Feuerwehr Straßgräbchen wurde am 14.03.1925 gegründet. Heute zählt die Wehr 21 aktive KameradInnen. Zusätzlich gibt es 12 Kameraden mit Doppelmitgliedschaft, d. h. sie sind Mitglied in ihrer Heimatfeuerwehr, arbeiten in Straßgräbchen und können dadurch die Ortsfeuerwehr Straßgräbchen im Einsatzfall unterstützen. Zum Einsatz stehen zwei Fahrzeuge zur Verfügung: ein LF 16/12 – mit zusätzlichem Wassertank und ein LF 16-TS. Dieses Fahrzeug wurde vom Bund zur Verfügung gestellt und gehört zum Katastrophenschutzlöschzug Wasser BZ Nord. Im Durchschnitt zählt die FFw Straßgräbchen 20 – 25 Einsätze pro Jahr. Ihr Gerätehaus hat die FFw auf der Weißiger Straße 4 in Straßgräbchen. Wünschenswert wäre es, wenn sich wieder eine Jugendfeuerwehr im Ort etablieren könnte. Dieses Vorhaben ist bereits in Planung. Dienste sind 14-tägig, in der Regel jeden 2. bzw. 4. Freitag im Monat. Ansprechpartner ist Ortswehrleiter Kamerad André Becker.
Um die Historie des Ortsteiles kümmert sich die AG Dorfgeschichte. Zurzeit arbeiten fünf Frauen daran, Geschichte aufzuarbeiten und Geschichten zu sammeln. Damit wird die Arbeit des unvergessenen Wolfgang Fünfstück, der die drei Ortschroniken geschrieben hat, fortgesetzt. Ansprechpartnerin der AG Dorfgeschichte ist Beatrice Wittke.
Kinder sind im Ortsteil Straßgräbchen herzlich willkommen. In der integrativen Kindertagesstätte „Meisennest“ werden derzeit 75 Kinder im Alter von einem bis zehn Jahren betreut. Seit 2009 ist das Christlich-Soziale Bildungswerk Sachsen e.V. (CSB) Träger der Einrichtung. Im Jahr 2015 wurde die ehemalige Schule zurück gebaut. Es entstand eine schöne und den modernen Anforderungen entsprechende Kindertageseinrichtung.
Die Jugend trifft sich im Jugendclub auf dem Forstweg. 28 aktive Mitglieder zählt der Club unter der Leitung von Dominic Becker und Toni Schönach. Hier wird nicht nur Party gemacht, sondern auch aktiv zum Dorfleben beigetragen. Die Mitglieder organisieren z. B. alljährlich das Rankeflechten für den Maibaum wie auch die Hexenfeuerwache. 2017 feierte das legendäre Summer-Open-Air 20-jähriges Jubiläum. Vorbereitung und Durchführung liegen allein in den Händen der Jugend.
Für die abwechslungsreiche gastronomische Versorgung stehen in Straßgräbchen drei Lokalitäten zur Verfügung: Landgasthof und Pension Zur Ausspanne, Restaurant Bergschlößchen sowie die Pizzeria Belvedere.
Neben dem großen Arbeitgeber TD Deutsche Klimakompressor GmbH ist in Straßgräbchen ein stabiler Mittelstand angesiedelt.
(Text: B. Wittke / S. Linack)
Neugestaltung Friedhof
Im Mai 2020 wurde der Auftrag zur Freiraumgestaltung an die Firma Veolia Umweltservice Ost GmbH & Co.KG erteilt. Mit den Arbeiten wurde am 24.08.2020 begonnen. Im November war die Freiraumgestaltung des Friedhofes in Straßgräbchen abgeschlossen. Gestalterische Maßnahmen wie z. B. das Anlegen einer Streublumenwiese sowie diverse Hecken- und Baumpflanzungen wurden realisiert. Sanierte Wege und Plätze sowie neue Sitzgelegenheiten runden das Gesamtbild ab. Dabei wurde darauf geachtet, die Pflegeintensität auf ein vertretbares Minimum zu reduzieren, um eine zukünftige nachhaltige Bewirtschaftung des Friedhofes zu ermöglichen.
Der Friedhof Straßgräbchen wurde durch diese Maßnahme mit Hilfe der Schaffung von klimatischen, ökologischen und naherholenden Funktionen zu einem zeitgemäßen Bestattungsort, zum Ort des Gedenkens und der stillen Begegnungen zwischen allen Generationen qualifiziert.
Das Vorhaben wurde nach der Förderrichtlinie LEADER-RL LEADER/2014 mit einem Fördersatz in Höhe von 70% gefördert.
Neugestaltung Spielplatz
Auf Initiative und in enger Zusammenarbeit mit dem Elternrat der Kita „Meisennest“ wurde im Bernsdorfer Ortsteil Straßgräbchen der Spielplatz „ Pionierwiese“ saniert und teilweise neu gestaltet. Am 14.07.2020 erfolgte der offizielle Startschuss für die Nutzung. Die Gesamtkosten der Maßnahme beliefen sich auf ca. 66.000 € und wurden aus LEADER-Mitteln mit 80% gefördert.
Unter Einbeziehung einiger noch verwendbarer Ausstattungen, wurde das Areal gestalterisch in 4 Aktionsbereiche abgegrenzt und durch farbenfrohe Spielgeräte für unterschiedliche Altersgruppen ergänzt. Ziel der Maßnahme war es, neben einem gestalterisch schönen, auch einen jugend- und kindgerechten Spielplatz zu schaffen, der eine altersgruppenüberschreitende Nutzung gewährleistet und sich harmonisch in das Ortsbild von Straßgräbchen einfügt.
Schnell wurde das neu gestaltete Areal durch die Kinder in Beschlag genommen.
Das Gesamtvolumen der Maßnahme betrug ca. 66.000€ und wurde aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014-2020 (Förderrichtlinie LEADER/2014) zu 80% gefördert.
geschichtlicher Abriss
Jahr | Ereignis | |
1225 | 19.05. Ersterwähnung als Ort zugehörig zur Parochie Kamenz | |
Quelle: Urkundes des Bischofs von Meißen als Hrabowka (kleine Siedlung bei den Hainbuchen oder am Buchenwald) | ||
1432 | Rittersitz | |
1476 | Heinrich von Bloschdorf verkauft den Besitz für sein Mündel Hans an die Stadt Kamenz | |
1547 | Konfiszierung durch den böhmischen König Ferdinand I. | |
da Stadt Kamenz Gefolgschaft bei Schlacht von Mühlberg verweigerte | ||
1620 | bis 1621 Aufstand gegen die Gutsbesitzer von Ponickau | |
1658 | dem ursprünglichen Hrabowe wird zur Unterscheidung der Präfix Straß zugeordnet | |
1783 | Bauern mussten ihre Wirtschaft an die Herrschaft abgeben und erhielten als Ersatz | |
Grundstücke, nach dem ersten Häusler wurde die Ortschaft Grünberg benannt | ||
1791 | Aufstand der Bauern und Verurteilung dieser zu Zuchthaus sowie Gefängnisstrafen | |
1840 | Errichtung einer Poststation auf dem Waldhof, ein Teil zu Straßgräbchen gehörig | |
1874 | 01.02. Eröffnung Bahnstrecke nach Kamenz, Senftenberg und am 1.5. des Jahres nach Berlin | |
1911 | Bahnstrecke Straßgräbchen-Bernsdorf-Hoyerswerda für den Güterverkehr | |
(Braunkohlegruben und Glashütten als Ziele der Strecke) | ||
1934 | Fertigstellung einer durchgehenden Strecke von Klotzsche nach Straßgräbchen | |
1993 | Ende der Nutzung der Bahnstrecke Straßgräbchen-Bernsdorf-Hoyerswerda bis Zeißholz für den Güterverkehr | |
1998 | 24.05. Einstellung des Personenverkehrs nach Straßgräbchen | |
2000 | 05.11.Stillegung des Bahnstreckenabschnitts Königsbrück-Straßgräbchen | |
2000 | Eröffnung eines Werks der TD Deutsche Klimakompressor GmbH | |
2004 | Rückbau des Bahnstreckenabschnitts Königsbrück-Straßgräbchen | |
2007 | 01.01. Eingemeindung in die Stadt Bernsdorf | |
2007 | 02.11. Änderung der Postleizahl von 01936 in 02994 nach Genehmigung der Deutschen Post AG |