Bürgermeister und Wirtschaft unterstützen Petition des VCD Elbe-Saale
Kommunalvertreter unterzeichnen VCD-Petition in Pulsnitz und appellieren angesichts Chipindustrie-Boom: Umland muss auf der Schiene besser an Dresden angebunden werden
Angesichts des Chipindustrie-Booms im Dresdner Norden fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Elbe-Saale e.V. in einer Online-Petition eine stärkere Anbindung des Umlandes an Dresden per Schiene. Ziel ist es, den wachsenden Pendlerverkehr von den Straßen auf die Schiene zu verlagern und damit Staus zu reduzieren. Die Petition, die sich an den Sächsischen Landtag richtet, erhielt prominente Unterstützung von Kommunal- und Wirtschaftsvertretern. Am Samstag unterzeichneten mehrere Bürgermeister sowie Vertreter der Wirtschaft die Petition bei einer Veranstaltung am Bahnhof Pulsnitz.
Unter den Unterstützern waren Barbara Lüke (Bürgermeisterin von Pulsnitz), Andreas Pfeiffer (Bürgermeister von Senftenberg), Harry Habel (Bürgermeister von Bernsdorf) sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter die Landtagsabgeordnete Elaine Jentsch (CDU).
Barbara Lüke betonte die Bedeutung einer modernen Schieneninfrastruktur für den Pendlerverkehr: „Das Chipwerk in Dresden ist eine Chance für unsere Region, neue Einwohner zu gewinnen. Damit dies gelingt, brauchen wir eine bessere Anbindung. Eine gut ausgebaute S-Bahn- und Regionalbahn-Verbindung motiviert Menschen, vom Auto auf die Schiene umzusteigen.“
Dringlichkeit des Ausbaus betont
Die Forderungen reichen von einer ganzjährigen Verlängerung der Seenlandbahn über Kamenz hinaus bis Hosena, wie sie Bernsdorfs Bürgermeister Harry Habel ansprach, bis hin zur besseren Anbindung neuer Wirtschaftsstandorte wie des geplanten Wärmepumpenwerks in Straßgräbchen. „Wir reden hier über kurze Strecken, die mit minimalem Aufwand realisiert werden können“, sagte Habel.
Auch Andreas Pfeiffer aus Senftenberg hob die Bedeutung länderübergreifender Verbindungen hervor: „Eine gute Schienenanbindung darf nicht an Landesgrenzen scheitern. Gerade im Lausitzer Seenland ist eine durchgängige Verbindung nach Bernsdorf und weiter nach Sachsen essenziell.“
Ronald Juhnke von der TD Deutsche Klimakompressor GmbH erinnerte an politische Versprechen: „Ministerpräsident Kretschmer hat zugesagt, dass die Seenlandbahn ganzjährig betrieben wird. Jetzt müssen Taten folgen.“
Appell an die Politik
Die breite Unterstützung für die Petition verdeutlicht den Handlungsdruck. Clemens Kahrs vom VCD Elbe-Saale betonte: „Wenn der Ausbau der Schieneninfrastruktur nicht bald vorangetrieben wird, stehen wir nach der Eröffnung des Chipwerks vor massiven Verkehrsproblemen. Die Lösungen liegen auf der Hand. Jetzt ist die Politik am Zug.“
Die Petition zeigt konkrete Maßnahmen auf, um den Schienenverkehr in der Region zu stärken und langfristig für eine nachhaltige Mobilität zu sorgen. Ziel ist es, die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen und die Verkehrswende in Sachsen voranzutreiben.
Petition:
https://openpetition.de/!bahnanbindungddnord
Konzept S-Bahn Netz Ostsachsen:
https://elbe-saale.vcd.org/themen/nah-regionalverkehr/das-vcd-s-bahn-konzept-fuer-ostsachsen
Weitere Statements gegenüber dem VCD Elbe-Saale zum Thema:
Thomas Haink (Pflegedienst Haink / Stadtrat in Bernsdorf):
„Die Schienen liegen bei uns jetzt schon, wir brauchen nur noch die rollende Bahn. Wir benötigen einen besseren Anschluss an Dresden. Gerade der Norden des Bautzner Landkreises hat hier ein enormes zusätzliches Potential und eine ganzjährige Zugverbindung brächte deutliche Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung.“
Jürgen Opitz (Bürgermeister von Heidenau):
“Da die Stadt Heidenau sehr intensiv durch die Neubaustrecke Dresden Prag betroffen sein wird, haben wir in umfangreichen Gesprächen mit unseren Bürgerinnen und Bürgern und im Stadtrat unsere Forderungen gegenüber der Deutschen Bahn formuliert. Dabei stand der Erhalt einer guten Anbindung der drei Haltepunkte der S-Bahn (Heidenau, Heidenau-Süd und Heidenau-Großsedlitz) und der entsprechende Umbau des Bahnhofs Heidenau für die Anbindung an die Zugstrecke nach Altenberg im Vordergrund.”
Karsten Vogt (Oberbürgermeister von Bautzen):
„Über Jahrzehnte hinweg ist die Elektrifizierung der Strecke Dresden-Bautzen-Görlitz vernachlässigt worden. Damit werden sowohl engere Taktzeiten für eine attraktive S-Bahn-Verbindung als auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region verhindert. Es bedarf der Unterstützung des Freistaates, um diese Interessen beim Bund mit Nachdruck zu vertreten.“